Der Orginal- Zustand der Treppe sieht auf dem ersten Blick gar nicht schlecht aus, aber die Treppenstufen, Podestplatten und Handläufe haben sichtbare Gebrauchsspuren im Laufe der Jahre bekommen.
Stufenmatten waren auf die Treppe geklebt, so dass ziemlich viele Kleberückstände entfernt werden mussten.
Ehemals war ein Teppichläufer auf den Stufen befestigt. Dessen Halterungen für die Stangen waren zusätzlich in die Stufen geschraubt worden.
Ebenso wurde ein vormals vorhandener Treppenlifter demontiert. Seine Konstruktion war ebenfalls in den Stufen montiert.
Außerdem waren die Stufen noch sichtbar mit dem Stoßstufen verschraubt. So viele Schraubenlöcher!
Richtig bedenklich für die Trittsicherheit waren die lockeren Bretter der Stufen, denn sie hielten nur noch an Verschraubungen.
Der Handlauf sollte renoviert werden. Die Deck- und Fußleisten sollten erneuert werden.
Zunächst haben unsere Gesellen Marco und Björn die Stufen, Stoßstufen und den Handlauf mit in die Werkstatt genommen.
Damit die Familie dennoch ins Obergeschoss gelangt, wurde ein provisorischer Handlauf montiert.
Anhand Björn´s Zollstock kann man deutlich sehen, wie stark sich die ausgebauten Stufen geworfen hatten. Man nennt es auch "schüsseln".
Alles nur, weil ihnen ein Trennschnitt fehlte.
Trennschnitte macht man, um dem Holz die Spannung zu nehmen.
Möglich wäre außerdem, dass das Treppenholz beim Einbau zu feucht war und sich deswegen so geworfen hat.
Im Innenraum verbautes Holz sollte eine Holzfeuchte von 8-10 % haben.
Die insgesamt 35 Stufen wurden in Streifen geschnitten. Dabei sind die Löcher herausgeschnitten worden.
Aus den Streifen der Stufen wurden dann neue Stufen verleimt.
Zum Glück konnte das fehlende Holz für die Anfertigung der neuen Stufen von den ausgebauten Stoßstufen genommen werden, denn die Kunden wollten neue schicke weiße Stoßstufen haben.
Die teils neu verleimten Stufen liegen oben auf dem Rollwagen.
So sieht es aus, wenn die Stufen verleimt werden. Bisschen wild, aber
Schraubzwingen sorgen für ausreichend Druck während der Leim härtet.
Blick von oben:
Björn passt die neu angefertigten Stoßstufen vor Ort ein. Sie geben die Höhe an, so dass die Stufen nur noch aufgelegt werden müssen.
In der Zwischenzeit hatte Marco viele kleine Deckleisten, alle nach Aufmaß, zugeschnitten und lackiert. Eine echte Geduldsarbeit und wehe, eine Fliege näherte sich dem Spritzraum....
Die Stufen werden "in Waage" aufgeklebt.
Höhenvorgabe ist die Stoßstufen- Oberkante.
Stufen und Handlauf sind geschliffen, gebürstet und geölt.
Die vorher angefertigten Deckleisten wurden eingepasst und montiert.
Danach wurde noch eine Leiste im gleichen Holzton wie die Stufe unter die Stufe montiert, so dass die Stufe dicker wirkt.
Eine Stufe ist 4,5 cm stark.
Echte Handarbeit: der Handlauf wurde dünner gearbeitet.
Er wurde auf 7 cm gehobelt. Mit einem Hohlkehleisen wurde die Hohlkehle im Handlauf ausgearbeitet, damit man besser greifen kann.
Die Rundung wurde geschnitzt und später wurde der Handlauf gebürstet.
Zum Schnitzen der Rundung benötigt ein Tischler das Klopfholz und ein Stecheisen.
Nach dem Aufarbeiten der Treppenstufen, der Erneuerung der Stoßstufen durch weiße MDF- Platten, durch Erneuerung der Deckleisten und Fußleisten in weiß ist ein sehr schöner Treppenverlauf entstanden.
Die Antrittsstufen sind verlängert worden, um eine bessere Optik zu bekommen.
Sie waren vorher bündig mit der Wand.
Nach der Handlaufmontage ist die Treppe fertig.
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